Zwetschgenbäume verjüngen
Wir haben die vergreisten Zwetschgenbäume (siehe Fotos Teil 1) beschnitten. Mit Handsäge und Baumschneideschere sind wir den abgestorbenen Ästen zu Leibe gerückt. Das war, bei ca. 20 sehr alten Zwetschgenbäumen, eine ziemliche Plackerei… Man sollte hierzu keine Motorsäge verwenden, da das Kettenöl die Poren der Schnittstelle auf ungünstige Weise verklebt, und die Stelle zu faulen beginnen kann. Es wurden auch die verbleibenden Äste am Baum so beschnitten, dass es einen Haupt- und 2 Leitäste gibt, um das Wachstum und den Ertrag zu fördern. Da so viele Bäume vorhanden waren, haben wir bei ein paar Wenigen den Versuch gemacht, den Stamm in ca. 1-1,5m Höhe komplett abzusägen, um zu schauen, ob die Zwetschgen seitliche Triebe bilden. Jetzt sehen alle Bäume wieder frisch und gesund aus, und wir sind gespannt, wie sie sich im kommenden Jahr entwickeln! Die zum großen Teil abgestorbenen Äste haben wir in die Hecken an der Grundstücksgrenze gesteckt. Dort können sie im Laufe von wenigen Jahren verrotten, und es sieht auch noch gut aus. Es ist eine gute Möglichkeit, wenn eine Hecke, wie hier, Lücken hat, oder nicht mehr so dicht ist, die Äste vom Baumschnitt zu verwenden, um sie wieder aufzufüllen. In diesem Fall waren Dornen an den Ästen und das ist dann sogar besser als jeder Zaun….
PS: Der große Heu-Haufen (im ersten Bild) ist in Bosnien die Lagerungsmethode für den Winter. Das Grundgerüst ist eine Holzplatte und ein senkrecht emporstehender Pfahl; das getrocknete Heu wird aufgeschichtet und festgestampft; obenauf kommt eine Plane; somit läuft das Wasser außen am Heu entlang ab und dringt nicht ein! Das Heu kann draußen über den Winter trocken gelagert, und nach und nach aufgebraucht werden.
Hügelbeet anlegen
Wir haben für den verbleibenden Baumschnitt, den wir nicht in die Hecke einbauen konnten, 2 gebogene, rechteckige Löcher mit dem Kleinbagger ausgehoben. Sie hatten die ca.-Maße von 40cm Tiefe, 200cm Breite, 400m Länge. Zuerst wurde die Grasnabe vorsichtig abgegraben und separiert, dann die Humusschicht ausgegraben und vom Bagger auf einen neuen Haufen gelegt, zum Schluss noch ein kleiner Teil des A-Horizontes, ebenfalls separat deponieren. Wir haben die Äste grob zurecht gesägt und geschnitten, damit sie besser in das Hügelbeet-Loch passen. Nachdem der ganze Baumschnitt im Beet war, wurde es von uns so gut als möglich festgestampft. Nun wurde die ausgegrabene Erde wieder aufgeschüttet, zuoberst den Humus, dann die Grasnabe; anschließend haben wir grobe Brocken und Steine entfernt und alles glatt gerecht. Zuletzt wurde noch etwas altes Heu aus dem Vorratshaufen obenauf gelegt zum Schutz vor zu starker Austrocknung. Idealerweise sollte man in das Hügelbeet noch frischen und alten Grasschnitt und gerne auch morsches, oder verwittertes Holz mit hineingeben, dann geht der Verrottungsprozess schneller. Ebenso gilt: Je kleiner das zu verrottende Gut, desto schneller geht es! So braucht es wahrscheinlich 2 Jahre, bis aus dem Baumschnitt Humus geworden ist. Nach ca. 2 Wochen, wenn das Hügelbeet abgekühlt ist, kann man Pflanzen darauf geben (senkrecht zur Erdoberfläche des Hügelbeetes einpflanzen!); gerne Starkzehrer, wie Kürbis, Zuccini, etc. da das Beet ja viele Nähstoffe enthält, durch den entstehenden Verrottungsprozeß.
Die Pausen und gutes Essen waren natürlich auch sehr wichtig!