Gute Nacht
In einer lauen Sommernacht weht eine sanfte Brise durch die offenen Fenster in meine kleine Wohnung.
Im Schanigarten, unten vor der Pizzeria, zeugt fröhliche Unterhaltung von lebhaften Gemütern (nur bis 22:00 Uhr biddeseeehr), und vom Nachbarhaus dringt leise Klaviermusik herüber.
Ein Profimusiker beim täglichen üben? (Das darf dann schon mal länger dauern – da will man ja nicht kleinlich wirken)
Ausblick ist hier nicht das Thema. Es wächst mir ja eh schon langsam alles zu.
Aber wenn ich am Fenster stehe in so einem Moment, und mir die langsam reifenden Tomaten ansehe, dann geht es um etwas anderes.
Gerüche, Geräusche und über allem Dankbarkeit.
Ich lebe gern in der Stadt, und wenn ich mehr Natur in meiner Gasse möchte dann mach ich was dafür. Und wenn es nur ein Fenstergarten ist.
Weil es mir täglich Freude bringt und mit den Nachbarn kommt man auch ins Gespräch.
Wenn dann mal jemand den Kopf hebt, auf dem täglichen Weg zur Arbeit und diese kleine Überraschung ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
Wenn der Wandel des Blumenkisterls im Jahresverlauf zum fixen Bestandteil eines Nachbarn gegenüber wird, den ich möglicherweise niemals kennenlernen werde.
Wenn es so Manchen zum Selbermachen anregt. Das wäre das Schönste für mich.
Guten Morgen!